Impulse - Das Reich des Göttlichen Willens

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Aus Luisas Tagebuch


 

Das wahre Vertrauen stellt das Göttliche Leben in der Seele wieder her.

Weiterhin in meinem gewöhnlichen Zustand, sah ich den gepriesenen Jesus nur kurz, und Er sagte zu mir:

„Meine Tochter, wenn einer viel Angst hat, ist es ein Zeichen, dass er viel auf sich selbst vertraut, denn da er nichts als Schwächen und Armseligkeiten in sich wahrnimmt, fürchtet er sich natürlich und aus gerechtem Grund.

Wenn jemand aber nichts fürchtet, ist es ein Zeichen, dass er auf Gott baut, denn seine Armseligkeiten und Schwächen werden durch sein Vertrauen auf Gott aufgelöst in Gott, und da er sich vom Göttlichen Sein erfüllt sieht, ist es nicht mehr er selbst, der wirkt, sondern Gott in ihm.

Was kann er also fürchten? Deshalb stellt das wahre Vertrauen das Göttliche Leben in der Seele wieder her.“

Eintrag vom 3. Januar 1907 (Band 7)


Die größte Heiligkeit ist das Leben im Göttlichen Willen.

Ich hatte das Leben zweier weiblicher Heiliger gelesen. Eine ersehnte das Leiden so sehr und die andere sehnte sich danach, klein zu sein.

Ich dachte in meinem Inneren darüber nach, welche von den beiden eher nachzuahmen sei. Ich war unfähig, zu einem Schluss zu kommen und fühlte mich dadurch wie gehindert.

Um frei zu sein und nur daran zu denken, Ihn zu lieben, sagte ich mir: „Ich will nichts ersehnen, als Ihn zu lieben und Seinen Heiligsten Willen vollkommen zu erfüllen.“

In diesem Augenblick sagte der Herr in meinem Inneren zu mir:

„Und genau da ist es, wo Ich dich haben will – in Meinem Willen. Bis das Weizenkorn in der Erde begraben ist und vollständig stirbt, kann es nicht zu neuem Leben erstehen und sich vervielfachen und anderen Körnern das Leben geben.

Auf dieselbe Weise kann die Seele, bis sie in Meinem Willen begraben ist, bis zu dem Punkt, dass sie gänzlich stirbt, indem sie sich ganz in Meinem Willen auflöst, nicht zu neuem Göttlichen Leben auferstehen durch die Auferstehung aller Tugenden Christi. Das enthält wahre Heiligkeit.

Lasse deshalb Meinen Willen das Siegel sein, der dein Inneres und Äußeres besiegelt. Und wenn Mein Wille gänzlich in dir auferstanden ist, wirst du die wahre Liebe finden, und das ist die größte von allen Heiligkeiten, die man anstreben kann.“

Eintrag vom 20. Januar 1907 (Band 7)


Die Schöpfung bildet die stumme Herrlichkeit Gottes.

Meine arme Seele schwamm im grenzenlosen Meer des Göttlichen Wollens, und mein stets liebenswürdiger Jesus ließ die ganze Schöpfung im Akt sehen. Welche Ordnung, welche Harmonie, wie viele verschiedene Schönheiten, jedes Ding hatte das Siegel einer unerschaffenen Liebe, die auf die Geschöpfe zulief, die, indem sie in den Grund eines jeden Herzens stieg, und in ihrer stummen Sprache riefen sie: „Liebe, liebe Den, Der so sehr liebt.” Ich vernahm einen süßen Gesang, als ich die ganze Schöpfung sah, ihre liebende Stummheit verwundete mehr als eine machtvolle Stimme mein armes Herz, so sehr, dass ich mich ohnmächtig werden fühlte.

Und mein süßer Jesus, Der mich in Seinen Armen stützte, sagte zu mir: „Meine Tochter, die ganze Schöpfung sagt: ‘Ehre, Anbetung unserem Schöpfer, Liebe zu den Geschöpfen.’ So ist die Schöpfung eine Herrlichkeit, eine stumme Anbetung für Uns, daher wurde ihr keinerlei Freiheit gewährt, weder zu wachsen noch abzunehmen, Wir ließen sie aus Uns hervorgehen, doch Wir behielten sie in Uns, das bedeutet: in Unserem Willen, um Unsere Macht, Schönheit, Unseren Ruhm und Unsere Herrlichkeit zu besingen, wenn auch stumm, denn Wir Selbst sind es, die Unsere Macht besingen, Unsere Herrlichkeit, Unsere unendliche Liebe, Macht, Güte, Harmonie und Schönheit. Die Schöpfung gibt nichts von sich selbst aus dazu, obwohl sie der Ausfluss Unseres ganzen Göttlichen Wesens ist, dient sie dem Men-schen als Spiegel, um seinen Schöpfer zu sehen und zu kennen, und gibt ihm höchste Lektionen der Ordnung, der Harmonie, der Heiligkeit und der Liebe. Man kann sagen, dass der Schöpfer selbst, Der die Haltung eines Göttlichen Lehrers annimmt, so viele Unterweisungen gibt, als Er erschaffen hat, vom größten bis zum kleinsten Werk, das aus Seinen schöpferischen Händen hervorgegangen ist.

Eintrag vom 9. März 1926 (Band 19)


Wer im Göttlichen Wollen lebt, muss die Stimme aller geschaffenen Dinge sein.

Ich verliere mich weiterhin im Heiligen Wollen Gottes, ich hätte gerne alles und alle umarmen wollen, um alles zu Meinem Gott zu bringen, als ob es meine Dinge wären, mir von Ihm gegeben, damit ich Ihm für jegliches erschaffene Ding ein Wörtchen der Liebe schenken könne, einen Dank, ein „Ich benedeie dich”, ein „Ich bete dich an”.

Und mein stets liebenswürdiger Jesus trat aus meinem Inneren heraus, und mit Seinem Allmächtigen FIAT rief Er die ganze Schöpfung, um sie in meinen Schoß zu legen, um mir damit ein Geschenk zu machen, und mit einer Zärtlichkeit, ganz Liebe, sagte Er zu mir: „Meine Tochter, alles ist dein. Für diejenige, die in Meinem Wollen leben soll, muss alles, was aus Meinem Willen hervorgegangen ist, was Er bewahrt und besitzt, von Rechts wegen ganz ihr gehören. Nun, es war Mein Allmächtiges FIAT, Das den Himmel ausbreitete, die Sterne ausstreute, Mein FIAT rief das Licht ins Leben und erschuf die Sonne und so die anderen geschaffenen Dinge, und Mein FIAT blieb innerhalb der Schöpfung als triumphierendes, herrschendes und bewahrendes Leben.

Nun, wer Meinen Willen besiegt hat, der hat die ganze Schöpfung besiegt und auch Gott selbst. Deshalb muss er aus Gründen der Gerechtigkeit all das besitzen, was Mein Wille besitzt. Umso mehr, da die Schöpfung für ihren Schöpfer stumm ist, und Ich machte sie deshalb stumm, weil diejenige, der Ich sie geben sollte und die in Meinem Wollen leben sollte, das Wort in allen geschaffenen Dingen haben würde, damit alle von Mir erschaffenen Dinge sprechend sein würden, nicht stumm.

So wirst du die Stimme des Himmels sein, die, indem sie ein Echo von einem Ort zum anderen sein wird, dein Wort erschallen lässt, die in der ganzen himmlischen Atmosphäre widerhallen wird, sagen wird: „Ich liebe, verherrliche und bete meinen Schöpfer an.” Du wirst die Stimme eines jeden Sterns ein, der Sonne, des Windes, des Donners, des Meeres, der Pflanzen, der Berge, von allem, die ständig wiederholen wird: „Ich liebe, benedeie, verherrliche, bete an und danke Dem, der uns erschaffen hat”.

O wie schön wird die Stimme Meiner Neugeborenen in Meinem Willen sein, der kleinen Tochter Meines Wollens, alle Dinge, die ganze Schöpfung wird sie Mir sprechend machen, es wird schöner sein als wenn Ich der Schöpfung den Gebrauch des Wortes gegeben hätte. Ich liebe dich so sehr, dass Ich deine Stimme in der Sonne hören will, liebend, anbetend, verherrlichend, Ich will sie in den himmlischen Sphären hören, im Murmeln des Meeres, im Schnellen der Fische, im Vogel, der singt und trillert, im Lamm, das blökt, in der Turteltaube, die klagt.

Wo auch immer will Ich dich hören, Ich werde nicht zufrieden sein, wenn in allen geschaffenen Dingen, in denen Mein Wille den ersten Platz innehat, Ich nicht die Stimme Meiner kleinen Neugeborenen hören würde, die Mir die Schöpfung ganz sprechend macht, und Mir Liebe für Liebe gibt, Ehre, Anbetung für jedes von Mir erschaffene Ding, deshalb, Meine Tochter, sei aufmerksam, viel habe Ich dir gegeben und viel will Ich. Deine Sendung ist groß, es ist das Leben Meines Willens, das sich in dir entfalten muss, welches alles umarmt und alles besitzt.”

Eintrag vom 14. März 1926 (Band 19)


Die vier Grade im Höchsten Wollen.

Ich setze meine gewohnte Hingabe in das Höchste Wollen fort, und mein stets liebenswürdiger Jesus sagte bei Seinem Kommen zu mir: „Meine Tochter, das Licht der Sonne wird nicht von allen gleicherweise genossen – nicht seitens der Sonne – denn Meine Werke, da sie das universelle Gut enthalten, tun allen Gutes, ohne irgendeine Einschränkung, sondern seitens der Geschöpfe.

Stelle dir vor, dass eine Person in ihrem Zimmer ist. Diese genießt nicht die ganze Lebendigkeit des Lichtes, und wenn sie ein mildes Licht genießt, genießt sie nicht seine Wärme.

Eine andere jedoch ist außerhalb der Wohnung, diese genießt mehr Licht. Sie fühlt die Wärme der Sonne. Die Wärme reinigt, desinfiziert die verunreinigte Luft und beim Genießen der gereinigten Luft kommt sie zu Kräften und fühlt mehr Gesundheit. So genießt die zweite mehr von den Gütern, welche die Sonne der Erde bringt.

Doch gehen wir weiter, eine dritte Person begibt sich an den Ort, wo die Sonnenstrahlen auf die Oberfläche der Erde treffen. Diese fühlt sich von ihren Strahlen erfüllt, sie fühlt, wie sie von der Wärme der Sonne verbrannt wird, die Lebendigkeit ihres Lichtes ist derart, dass das Auge, das damit erfüllt wird, nur mit Mühe die Erde betrachten kann. Man kann sagen, sie sieht sich wie in das Licht selbst umgewandelt. Da sie die Füße auf die Erde stützt, ist es wenig, was sie von der Erde fühlt, von sich selbst, sondern sie lebt ganz für die Sonne.

Du siehst, welch ein großer Unterschied zwischen der ersten, der zweiten und der dritten besteht, doch gehen wir noch weiter: eine vierte nimmt den Flug in die Sonnenstrahlen, sie erhebt sich bis zum Mittelpunkt ihrer Sphäre. Diese wird verbrannt von der Intensität der Wärme, welche die Sonne in ihrem Mittelpunkt enthält. Die Intensität des Lichtes stellt sie völlig in den Schatten, auf eine Art, dass sie verlorengeht, in der Sonne selbst verzehrt wird. Diese vierte kann nicht mehr die Erde betrachten, noch an sich selbst denken, und wenn sie sieht, dann sieht sie Licht, fühlt Feuer, denn für sie sind alle Dinge zu Ende. Das Licht und die Wärme stützen ihr Leben.

Welch großer Unterschied zwischen der dritten und der vierten!
Doch diese ganze Verschiedenheit kommt nicht von Seiten der Sonne, sondern seitens der Geschöpfe, und dem entsprechend, wie sie sich dem Licht der Sonne aussetzen.

Nun, die Sonne ist das Bild Meines Willens, Der mehr als die Sonne Seine Strahlen aussendet, um jene umzuwandeln, die in Seinem Reich ganz in Licht und Liebe leben wollen.

Das Bild von diesen Personen sind die vier Grade des Lebens in Meinem Willen

Von der ersten kann man sagen, dass sie nicht in Seinem Reich lebt, sondern nur im Licht, das die Sonne Meines Wollens aus Meinem Reich ausbreitet. Man kann sagen, dass sie außerhalb Seiner Grenzen ist, und wenn sie ein kärgliches Licht genießt, kommt es aus der Natur des Lichtes, das sich überallhin ausbreitet. Ihre Natur, ihre Schwächen und Leidenschaften bilden für sie etwas wie ein Haus, und bilden die infizierte und verunreinigte Luft, weshalb, da sie diese atmet, sie kränklich lebt und ohne die Lebendigkeit der Kraft im Tun des Guten. Doch bei alledem ist sie ergeben, erträgt, so gut sie kann, die Wechselfälle des Lebens, denn das Licht Meines Willens, wenn auch mild, bringt immer Sein Gutes.

Die zweite ist das Bild dessen, der in die ersten Schritte der Grenzen des Reiches des Höchsten Wollens eingetreten ist. Diese genießt nicht nur mehr Licht, sondern genießt auch die Wärme. Daher ist die Luft, die sie atmet, rein, und indem sie diese atmet, fühlt sie die Leidenschaften absterben, sie ist beständig im Guten, erträgt nicht nur mit Geduld die Kreuze, sondern mit Liebe, doch da sie bei den ersten Schritten innerhalb der Grenzen ist, betrachtet sie die Erde, fühlt die Last der menschlichen Natur.

Für die dritte jedoch, die das Bild dessen ist, der in die Grenzen dieses Reiches vorgedrungen ist, hat ein derartiges und so viel Licht, dass dieses sie alles vergessen lässt. Sie fühlt nichts mehr von sich selbst. Das Gute, die Kreuze verwandeln sich in Natur. Das Licht stellt sie in den Schatten, wandelt sie um, und lässt sie kaum von ferne das betrachten, was ihr nicht mehr gehört.

Die vierte ist die glücklichste, denn sie ist das Bild von dem, der nicht nur in Meinem Reich lebt, sondern von demjenigen, der Es in Besitz genommen hat. Diese erfährt die vollständige Aufzehrung in der höchsten Sonne Meines Wollens, das Licht ist derartig dicht, dass sie selbst Licht und Wärme wird, noch kann sie etwas anderes sehen als Licht und Feuer, und alle Dinge verwandeln sich für sie in Licht und Liebe.

Daher wird es einen Unterschied  von Graden im Reich Meines Willens geben, dem entsprechend, wie die Geschöpfe von Seinen Gütern nehmen werden. Doch die ersten Grade werden Antriebe und Wege sein, um zum letzten zu gelangen. Für dich also, die du sie bekannt machen musst, besteht ganz die Notwendigkeit, dass du im letzten Grad lebst.”

Eintrag vom 26. Juli 1926 (Band 19)


Luisas Stundenuhr der Passion Jesu
 



Eintrag vom 14. Oktober 1914 (Band 11)

Wert der Stundenuhr, und Lohn, den Jesus denen geben wird, die sie halten.

Ich schrieb die Stundenuhr, und dachte bei mir: 'Wie viele Opfer, um diese gesegneten Stunden der Passion zu schreiben! Besonders, um gewisse innere Akte zu Papier zu bringen, die nur zwischen mir und Jesus vorgegangen waren! Was wird der Lohn sein, den Er mir geben wird?'

Und Jesus, Der mich Seine zärtliche und süße Stimme hören ließ, sagte zu mir: „Meine Tochter, als Lohn, dass du die Stunden Meiner Passion niedergeschrieben hast, werde Ich dir für jedes Wort, das du geschrieben hast, einen Kuss geben, eine Seele.“

Und ich: ‚Meine Liebe, das ist für mich, und denen, die sie halten werden, was wirst Du ihnen geben?’

Und Jesus: „Wenn sie sie gemeinsam mit Mir halten werden und mit Meinem eigenen Willen, werde Ich ihnen bei jedem Wort, das sie rezitieren, auch eine Seele geben, denn das ganze Mehr oder Weniger an Wirkung dieser Stunden Meiner Passion liegt in der größeren oder geringeren Einheit, die sie mit Mir haben. Und wenn sie sie mit Meinem Willen halten, verbirgt sich das Geschöpf in Meinem Wollen, und da Mein Wollen handelt, kann Ich alle Güter hervorbringen, die Ich will, auch für ein einziges Wort, und dies jedes Mal, wenn sie sie halten werden.“

Ein anderes Mal beklagte ich mich bei Jesus, dass nach so vielen Opfern beim Schreiben dieser Stundenuhr es so wenige Seelen waren, die sie hielten.

Und Er: „Meine Tochter, beklage dich nicht. Selbst wenn es nur eine wäre, solltest du zufrieden sein. Hätte Ich nicht Meine ganze Passion gelitten, selbst wenn nur eine einzige Seele zu retten gewesen wäre? So auch du. Man sollte nie das Gute unterlassen, weil nur wenige Nutzen daraus ziehen. Den ganzen Schaden hat der, der nicht davon profitiert. Und wie Meine Passion Meine Menschheit das Verdienst erwerben ließ, als ob alle gerettet worden wären, selbst wenn nicht alle gerettet werden, denn Mein Wille war es, sie alle zu retten. Und Ich erwarb den Verdienst dementsprechend, was Ich wollte, nicht dem Nutzen entsprechend, den die Geschöpfe daraus ziehen würden.

Dasselbe gilt für dich: dementsprechend, wie dein Wille sich mit Meinem Willen verschmolzen hat, um allen Gutes zu tun, wirst du dafür belohnt werden. Den ganzen Schaden haben jene, die in der Lage wären, aber sie nicht halten.

Diese Stunden sind die kostbarsten von allen, denn sie sind nichts anderes, als das zu wiederholen, was Ich im Laufe Meines sterblichen Lebens tat, und das, was Ich im heiligsten Sakrament fortsetze.

Wenn Ich diese Stunden Meiner Passion höre, höre Ich Meine eigene Stimme, Meine eigenen Gebete, Ich sehe Meinen Willen in dieser Seele, welcher darin besteht, das Wohl aller zu wünschen, und für alle Wiedergutmachung zu leisten. Und Ich fühle Mich hingezogen, in ihr zu wohnen, um in ihr das tun zu können, was sie selbst tut.

O wie gerne hätte Ich, dass auch nur eine einzige Seele in jedem Land diese Stunden Meiner Passion hielte! Ich würde Mich selbst in jedem Land hören, und Meine Gerechtigkeit, die in diesen Zeiten höchst aufgebracht ist, würde zum Teil besänftigt.“




Eintrag vom 5. September 1938 (Band 36)

Im Göttlichen Willen ändern sich die Dinge. Unähnlichkeiten gibt es nicht. Jesus kommt für alles auf, was jemandem fehlen könnte, der in Seinem Wollen lebt.

Mehr noch, du musst wissen, dass, wenn das Geschöpf in Unser Wollen eintritt, alles umgewandelt wird. Die Finsternisse verwandeln sich in Licht, die Schwächen in Kraft, die Armut in Reichtümer, die Leidenschaften in Tugenden. Eine solche Verwandlung geschieht, dass der Betreffende nicht mehr zu erkennen ist. Sein Zustand ist nicht mehr der eines niedrigsten Sklaven, sondern einer edlen Königin.

Unser Göttliches Sein liebt diese so sehr, dass Es in ihre Akte eilt, um das zu tun, was sie tut. Und da Unsere Bewegung kontinuierlich ist, bewegen Wir uns und lieben sie. Wir bewegen Uns und umarmen sie. Unsere Bewegung bewegt sich und küsst sie, macht sie noch schöner, heiligt sie noch mehr. In jeder Bewegung geben Wir etwas von Uns. Und im Eifer Unserer Liebe sprechen Wir zu ihr über Unser Höchstes Sein. Wir machen bekannt, wer Wir sind und wie sehr Wir sie lieben. Es kommt zu einer derartigen Identifikation zwischen ihr und Uns, da Unser Wille mit dem ihren einer ist, dass Wir sie in Unserer Göttlichen Bewegung fühlen.

Und sie tut, was Wir tun. Sie liebt Uns mit Unserer Liebe, sie gibt Uns Unser unzugängliches Licht, um Unsere Heiligkeit zu verherrlichen, um Uns zu preisen und Uns zu sagen: ‚Heilig, heilig, dreimal heilig bist Du. Du schließt alles ein, Du bis alles.’

Wie schön ist es, die menschliche Kleinheit in Unserem Wollen zu sehen, die Unser Göttliches Sein in ihrer Macht hat, um es Uns zurückzugeben, Uns zu lieben und zu verherrlichen, wie Wir es wünschen und gerechterweise verdienen. In Unserem Wollen gleichen die Teile einander an, die Unähnlichkeiten verschwinden. Unsere Einheit vereint alles und alle und macht einen einzigen Akt von allen daraus, um sich zum Akt aller zu machen.“

Als ich das hörte, verstand ich die Heiligkeit, die Schönheit, die Größe des Lebens im Göttlichen Wollen. Und ich dachte mir: Mir scheint es schwierig, in Ihm zu leben. Wie kann das Geschöpf je so viel erreichen? Menschliche Schwachheit, die Lebensumstände, die oft zu leidvoll sind, die unerwarteten Begegnungen, die so zahlreichen Schwierigkeiten, dass man oft nicht einmal weiß, was man tun soll, lenken das arme Geschöpf von einem so heiligen Leben ab, das von uns die höchste Aufmerksamkeit erfordert.

Und mein guter Jesus nahm Seine Rede wieder auf. Mit unaussprechlicher Zärtlichkeit, dass ich mein Herz brechen fühlte, fügte Er hinzu:

„Meine kleine Tochter Meines Wollens, Mein Interesse daran und Mein ständiges Sehnen ist so groß, dass Ich das Geschöpf in Meinem Wollen leben sehen möchte. Wenn Wir die Übereinkunft getroffen haben, Ich und sie, durch die feste Entscheidung, dass sie in Meinem FIAT leben muss, das Mein Wille ist, dann bin Ich der erste, der das Opfer bringt.

Um die Absicht zu erreichen, dass sie in Ihm leben kann, stelle Ich mich zu ihrer Verfügung. Ich gebe ihr alle Gnaden, Licht, Liebe, Kenntnis Meines eigenen Willens, auf eine Weise, dass sie selbst das Bedürfnis fühlen muss, in Ihm zu leben. Wenn Ich etwas will und sie mit Bereitwilligkeit akzeptiert, was Ich tun will, bin Ich es, der an alles denkt. Und wenn sie aus Schwäche nicht bereit ist, wegen der Umstände, und nicht aus ihrem Willen heraus, auch aus Sorglosigkeit, gehe Ich so weit, für sie Ersatz zu leisten und das zu tun, was sie Mir schuldete. Und Ich gewähre ihr das, was Ich getan habe, als ob sie es getan hätte.

Meine Tochter, das Leben in Meinem Wollen ist Leben, das Ich bilden muss. Es ist keine Tugend. Und das Leben braucht Bewegung und kontinuierliche Akte. Wenn es nicht so wäre, dann wäre es kein Leben mehr. Es könnte höchstens ein Werk sein, das keine kontinuierlichen Akte braucht, aber kein Leben. Wenn es daher wegen unfreiwilliger Indisposition (Unfähigkeit wegen schlechter Verfassung) ist, wegen Schwäche, dann breche Ich das Leben nicht ab. Ich setze es fort, und vielleicht ist es in denselben Indispositionen Mein Wille, der diese Schwächen zulässt. Daher läuft bereits der Wille des Geschöpfs in dem Meinigen.  

Außerdem schaue Ich vor allem auf die getroffene Übereinkunft, die feste Entscheidung, die getroffen wurde, und bei der es keine gegenteilige Entscheidung gegeben hat. Und angesichts dessen folgt die Verpflichtung, für sie Ersatz zu leisten in dem, was ihr fehlt.

Vielmehr verdopple Ich die Gnaden und umgebe sie neuerlich mit Liebe, mit neuen Kunstgriffen der Liebe, damit sie aufmerksamer ist. Ich lasse in ihrem Herzen ein äußerstes Bedürfnis nach dem Leben in Meinem Willen aufsteigen, und dieses Bedürfnis dient ihr, sich in die Arme Meines Willens zu werfen, wenn sie ihre Schwächen fühlt, und Ihn zu bitten, sie so fest zu halten, dass sie immer mit Ihm leben kann.“

Eintrag vom: 10. Oktober 1925 (Band 18)
 
Austausch des Willens zwischen Gott und der Heiligsten Jungfrau und Luisa.

Als ich mich in meinem gewohnten Zustand befand, befand sich mein armer Geist in einer höchsten Atmosphäre, mir schien es, die Gottheit zu sehen, und auf einem Knie des Himmlischen Vaters meine verstorbene Königin Mama, als ob sie kein Leben hätte.

Ich dachte verwundert bei mir: „Meine Mama ist gestorben, doch welch glücklicher Tod, auf den Knien unseres Schöpfers zu sterben!” Doch als ich besser hinblickte, sah ich, als ob ihr Wille vom Körper sich getrennt hätte, und von den Händen des Göttlichen Vaters gehalten wurde.

Ich schaute verwundert und wusste mir keine Begründung zu geben für das, was ich sah, doch eine Stimme, die vom Göttlichen Thron herkam, sagte: „Dies ist die Auserwählte unter allen Auserwählten, sie ist ganz schön, es ist das einzige Geschöpf, das Uns seinen Willen schenkte, und gestorben ließ sie ihn Uns auf den Knien, in Unseren Händen, und Wir gaben ihr im Austausch Unseren Willen.

Ein größeres Geschenk konnten Wir ihr nicht machen, denn mit dem Erwerb dieses Höchsten Willens hatte sie die Macht, das WORT auf die Erde herabsteigen zu lassen, und die Erlösung des Menschengeschlechts bilden zu lassen. Ein menschlicher Wille hätte keine Macht über Uns, noch Anziehungskraft. Ein Göttlicher Wille jedoch, von Uns selbst diesem unvergleichlichen Geschöpf gegeben, besiegte Uns, eroberte Uns, riss Uns hin, und da Wir nicht widerstehen konnten, gaben Wir ihren Ansuchen, das WORT auf die Erde herabsteigen zu lassen, nach.

Nun erwarten Wir, dass du kommst, auf dem anderen Knie zu sterben, indem du Uns deinen Willen gibst, und Wir, da Wir ihn in Unseren Händen tot sehen, als ob er nicht mehr für dich existierte, werden dir den Unseren schenken und durch dich, das bedeutet, durch diesen Unseren Willen, der dir geschenkt wurde, wird Unser FIAT zurückkehren, um auf Erden zu leben.

Diese beiden gestorbenen Willen auf Unseren Knien werden der Freikauf von so vielen rebellischen Willen sein, und Wir werden sie wie ein kostbares Pfand halten, das Uns Wiedergutmachung für so viele Übel der anderen Geschöpfe leisten wird, denn mit Unserem Willen werden sie Uns Genugtuung leisten können.”


Eintrag vom: 25. Juni 1925 (Band 17)

Die Kreuze öffnen die Pforten für neue Kundgebungen, verborgenere Geheimnisse, größere Gaben. Um im Göttlichen Willen zu leben, muss die Seele das vollständige Opfer von allem bringen, aber alles liegt daran, es zu verstehen, zu kennen und zu lieben.

Als ich mich in meinem gewöhnlichen Zustand befand, kam mein anbetungswürdiger Jesus, ganz Liebe und Zärtlichkeit, zu meiner armen Seele. Zuerst näherte Er sich mir und fixierte mich mit Seinem Blick, als ob Er mir viele Dinge sagen wollte. Doch wollte Er meine Intelligenz erweitern, denn sie war unfähig, all das aufzunehmen und zu begreifen, was Er mir sagen wollte. Dann breitete Er sich über meine ganze Person aus und verbarg mich ganz unter Sich. Er bedeckte mein Gesicht mit dem Seinen, meine Hände, meine Füße mit den Seinen. Mir schien, dass Er ganz aufmerksam war, mich zu bedecken und mich unter Ihm zu verbergen, damit nichts von mir mehr auftaucht.

O wie glücklich fühlte ich mich, ganz verborgen und von Jesus bedeckt! Und ich sah nichts anderes als Jesus, alles war für mich verschwunden. Die Freuden, das Glück Seiner liebenswürdigen Gegenwart waren wie ein Zauber alle zurückgekehrt, um mein armes Herz neu zu beleben. Der Schmerz war von mir verbannt, noch erinnerte ich mich an Seine Beraubung, die mich tödliche Leiden erdulden ließ. O wie leicht ist es, alles zu vergessen, wenn man mit Jesus zusammen ist!

Nachdem Er mich für einige Zeit ganz bedeckt und verborgen in Sich gehalten hatte, so dass ich glaubte, Er würde mich nie mehr verlassen, hörte ich, dass Er die Engel rief, die Heiligen, damit sie kommen, um zu sehen, was Jesus mit mir tat. Sie sollten die Art sehen, wie Er mich unter Seiner anbetungswürdigen Person bedeckt hielt. Er teilte mir Seine Leiden mit und ich ließ Ihn alles tun ließ, obwohl ich mich wie von diesen Leiden zerrissen fühlte. Dennoch fühlte ich mich glücklich und verkostete die Freuden, die das Göttliche Wollen enthält, wenn sich die Seele auch im Leiden hingibt.

Nachdem Er mich leiden ließ, sagte Er zu mir: „Meine Tochter, Mein Wille will sich immer dir hingeben. Und um sich mehr hinzugeben, will Er sich mehr verständlich machen. Und um das, was Er dir kundtut, stabiler, sicherer und wertvoller zu machen, gibt Er dir neue Leiden, um den Leerraum in dir besser zu disponieren, wo Er Seine Wahrheiten niederlegen will. Er will das edle Gefolge des Schmerzes, um sich der Seele sicher zu sein. Er will auf sie vertrauen und dazu ist es immer der Schmerz, sind es die Kreuze, welche die Pforten zu neuen Mitteilungen öffnen, verborgenere Geheimnisse, größere Gaben, die Er in dir niederlegen will. Denn wenn die Seele Meinem leidenden Willen standhält, der Schmerzen erduldet, macht sie sich fähig, Meinen beseligenden Willen aufzunehmen und sie wird das Gehör erwerben, um die neuen Lehren Meines Willens zu verstehen. Der Schmerz wird sie die himmlische Sprache erwerben lassen, auf eine Art, dass sie die neuen erlernten Lektionen wiedergeben kann.“

Als ich das hörte, sagte ich: „Mein Jesus und mein Leben, mir scheint, dass das vollständige Opfer nötig ist, um Deinen Willen zu tun und in Ihm zu leben. Beim ersten Anschein scheint das nichts zu sein, aber dann, in der Praxis, scheint es schwierig. Denn nicht einmal in den heiligen Dingen, im Guten selbst, soll nicht einmal ein eigener Hauch des eigenen Willens sein. Der menschlichen Natur erscheint das zu leidvoll, werden die Seelen deshalb jemals so weit kommen, in Deinem Wollen mit dem vollständigen Opfer von allem zu leben?“ Jesus fügte hinzu:

„Meine Tochter, alles kommt darauf an, das große Gut zu verstehen, das ihnen mit dem Tun Meines Willens zukommt, wer dieser Wille ist, der dieses Opfer will, und wie dieser Höchste Wille sich nicht anpasst, vermischt zu werden und mit einem niedrigen Willen zusammenzuleben, der klein und endlich ist. Er will die Akte der Seele, die in Meinem Willen leben will, ewig, unendlich und göttlich machen. Und wie soll Er das tun, wenn sie ihren Hauch des menschlichen Willens hinzufügen möchte, wenn es auch in heiligen Dingen ist, wie du sagst? Es ist immer ein endlicher Wille und daher wäre es keine Wirklichkeit mehr, in Meinem Willen zu leben, sondern bloß eine Redensart. Das Amt Meines Willens ist aber die totale Herrschaft. Und es ist gerecht, dass das kleine Atom des menschlichen Willens erobert wird und seinen Handlungsraum in Meinem Willen verliert.

Was würdest du sagen, wenn ein kleines Lämpchen, ein Flämmchen, ein Fünkchen des Feuers in die Sonne gehen wollte, um sein Leben darin zu führen und seinen Handlungsraum des Lichtes im Zentrum der Sonne zu haben? Wenn die Sonne Verstand hätte, wäre sie ungehalten. Ihr Licht und ihre Hitze würden diese kleine Lampe zunichtemachen, dieses Flämmchen, dieses Fünkchen. Und du würdest dich darüber lustig machen und ihre Verwegenheit verurteilen, ihren Handlungsraum im Licht der Sonne einnehmen zu wollen. So ist der Hauch des menschlichen Willens, auch im Guten, in Meinem Willen. Sei deshalb aufmerksam, dass du kein anderes Auge hast als darauf, nur Meinen Willen zu sehen, um ihm den freien Handlungsraum in deiner Seele zu geben.

Die Schwierigkeit wird eher darin bestehen, das Leben in Meinem Wollen zu begreifen, nicht darin, sich zu opfern. Denn wenn sie das große Gut verstanden haben werden, das ihnen zukommt, dass aus Armen Reiche werden, aus Sklaven niederer Leidenschaften Freie und Herrschende, aus Dienern Herren, aus Unglücklichen Glückliche, auch in den Leiden dieses armen Lebens,  und wenn sie alle Güter kennen werden, die in Meinem Wollen sind, dann wird für sie das vollständige Opfer von allem eine Ehre sein, es wird ersehnt sein, gewollt und sie werden es herbeiwünschen. Deshalb dränge Ich dich so sehr, das kundzutun, was Meinen Willen betrifft. Denn alles kommt darauf an, Ihn zu verstehen, zu kennen und zu lieben.“

Ich entgegnete: „Mein Jesus, wenn du es so sehr liebst und willst, dass Dein Wille bekannt wird, damit Er Seinen Handlungsraum in den Seelen hat, dann teile doch Du Selbst den Seelen Seine Wahrheiten mit und das große Gut, das Dein Wille enthält, und das große Gut, das sie empfangen werden. Dein direktes Wort enthält eine magische Kraft, einen machtvollen Magneten, die Schöpferkraft. O wie schwer wird es ihnen fallen, sich dem süßen Zauber Deines Wortes nicht zu ergeben! Wenn es daher direkt von Dir selbst gesagt wird, werden sich alle ergeben.“

Jesus sagte: „Meine Tochter, es ist Meine Gewohnheit, die Ordnung Meiner ewigen Weisheit, Meine größeren Werke zuerst einer einzelnen Seele mitzuteilen, in ihr alles zu konzentrieren, was Mein Werk enthält, und auf Du und Du mit ihr zu sein, als ob niemand sonst existierte. Wenn Ich alles getan habe, auf eine Art, dass Ich sagen kann, dass Ich Mein ganzes Werk in ihr vollendet habe, dass ihm nichts mehr fehlt, dann lass Ich es wie ein weites Meer fließen, zum Wohle der Geschöpfe. So machte Ich es mit Meiner Himmlischen Mama: Zuerst beschäftigte Ich Mich mit Ihr, wie auf Du und Du, und wirkte die Erlösung. Niemand von den anderen Geschöpfen wusste etwas.

Ich unterwarf Mich allen Opfern, allen nötigen Vorbereitungen, um Mich vom Himmel auf die Erde herabsteigen zu lassen. Ich machte alles, als ob Sie die einzige Erlöste wäre. Doch danach ging Ich hinaus, ans Licht, auf eine Art, dass alle Mich sehen konnten und die Güter der Erlösung nehmen konnten. Ich schenkte Mich allen, wenn sie Mich nur aufnehmen wollten. So wird es mit Meinem Willen sein: Wenn Ich alles in dir vollbracht haben werde, so dass Mein Wille in dir triumphieren wird, und du über Ihn, dann wird Er wie das Wasser zum Wohle aller fließen, aber es ist nötig, die erste Seele zu formen, um die zweiten zu haben.“


Eintrag vom: 14. Oktober 1914

Über den Wert der Stundenuhr und den Lohn, den Jesus denen geben wird, die sie halten.

Ich schrieb die Stundenuhr, und dachte bei mir: ‚Wie viele Opfer, um diese gesegneten Stunden der Passion zu schreiben! Besonders, um gewisse innere Akte zu Papier zu bringen, die nur zwischen mir und Jesus vorgegangen waren! Was wird der Lohn sein, den Er mir geben wird?’

Und Jesus, Der mich Seine zärtliche und süße Stimme hören ließ, sagte zu mir: „Meine Tochter, als Lohn, dass du die Stunden Meiner Passion niedergeschrieben hast, werde Ich dir für jedes Wort, das du geschrieben hast, einen Kuss geben, eine Seele.“

Und ich: ‚Meine Liebe, das ist für mich, und denen, die sie halten werden, was wirst Du ihnen geben?’ Und Jesus: „Wenn sie sie gemeinsam mit Mir halten werden und mit Meinem eigenen Willen, werde Ich ihnen bei jedem Wort, das sie rezitieren, auch eine Seele geben, denn das ganze Mehr oder Weniger an Wirkung dieser Stunden Meiner Passion liegt in der größeren oder geringeren Einheit, die sie mit Mir haben. Und wenn sie sie mit Meinem Willen halten, verbirgt sich das Geschöpf in Meinem Wollen, und da Mein Wollen handelt, kann Ich alle Güter hervorbringen, die Ich will, auch für ein einziges Wort, und dies jedes Mal, wenn sie sie halten werden.“

Ein anderes Mal beklagte ich mich bei Jesus, dass nach so vielen Opfern beim Schreiben dieser Stundenuhr es so wenige Seelen waren, die sie hielten.
 
Und Er: „Meine Tochter, beklage dich nicht. Selbst wenn es nur eine wäre, solltest du zufrieden sein. Hätte Ich nicht Meine ganze Passion gelitten, selbst wenn nur eine einzige Seele zu retten gewesen wäre? So auch du. Man sollte nie das Gute unterlassen, weil nur wenige Nutzen daraus ziehen. Den ganzen Schaden hat der, der nicht davon profitiert. Und wie Meine Passion Meine Menschheit das Verdienst erwerben ließ, als ob alle gerettet worden wären, selbst wenn nicht alle gerettet werden, denn Mein Wille war es, sie alle zu retten. Und Ich erwarb den Verdienst dem entsprechend, was Ich wollte, nicht dem Nutzen entsprechend, den die Geschöpfe daraus ziehen würden.

Dasselbe gilt für dich: dem entsprechend, wie dein Wille sich mit Meinem Willen verschmolzen hat, um allen Gutes zu tun, wirst du dafür belohnt werden. Den ganzen Schaden haben jene, die in der Lage wären, aber sie nicht halten. Diese Stunden sind die kostbarsten von allen, denn sie sind nichts anderes, als das zu wiederholen, was Ich im Laufe Meines sterblichen Lebens tat, und das, was Ich im heiligsten Sakrament fortsetze.

Wenn Ich diese Stunden Meiner Passion höre, höre Ich Meine eigene Stimme, Meine eigenen Gebete. Ich sehe Meinen Willen in dieser Seele, welcher darin besteht, das Wohl aller zu wünschen, und für alle Wiedergutmachung zu leisten. Und Ich fühle Mich hingezogen, in ihr zu wohnen, um in ihr das tun zu können, was sie selbst tut.

O wie gerne hätte Ich, dass auch nur eine einzige Seele in jedem Land diese Stunden Meiner Passion hielte! Ich würde Mich selbst in jedem Land hören, und Meine Gerechtigkeit, die in diesen Zeiten höchst aufgebracht ist, würde zum Teil besänftigt.“[1]

 
Eintrag vom: 6. November 1914

Wer die Stunden der Passion hält, macht sich das Leben Jesu zu eigen, und versieht Seinen eigenen Dienst.

Als ich die gewohnten Stunden der Passion fortsetzte, sagte mein liebenswürdiger Jesus zu mir: „Meine Tochter, die Welt ist im kontinuierlichen Akt, Meine Passion zu erneuern. Und da Meine Unermesslichkeit alles einhält, innerhalb und außerhalb der Geschöpfe, bin Ich gezwungen, durch den Kontakt mit ihnen Nägel, Dornen, Geißeln, Speichel und all das Übrige zu empfangen, was Ich in der Passion litt, und noch mehr. Nun, durch den Kontakt mit den Seelen, die diese Stunden Meiner Passion halten, fühle Ich Mir die Nägel genommen werden, die Dornen zerbrochen werden, die Wunden gelindert, den Speichel entfernt werden. Ich fühle Mir das Schlechte in Gutes umgewandelt werden, das Mir die anderen zufügen. Und da Ich fühle, dass ihr Kontakt Mir nichts Böses zufügt, stütze Ich mich immer mehr auf sie.“

Zusätzlich dazu sagte der gebenedeite Jesus, als Er zurückkehrte, um über diese Stunden der Passion zu sprechen: „Meine Tochter, wisse, dass die Seele mit dem Halten dieser Stunden Meine Gedanken nimmt und sie sich zu eigen macht, Meine Wiedergutmachungen, die Gebete, die Wünsche, die Affekte, auch die innersten Meiner Fasern macht sie sich zu eigen. Und indem sie sich erhebt, zwischen Himmel und Erde, versieht sie Mein eigenes Amt, und als Miterlöserin sagt sie gemeinsam mit Mir: ‚Ecce ego, mitte me (hier bin ich, sende mich), ich will Dir für alle Wiedergutmachung leisten, Dir für alle antworten, und das Gute für alle erflehen.’“[2]


[1] 14. Oktober 1914   
[2] 6. November 1914
 

Eintrag vom: 11. September 1922 (Band 14)

Der erste Zweck der Schöpfung und Erlösung: dass das Geschöpf im Göttlichen Willen leben sollte.

Weiterhin in meinem gewohnten Zustand, gab ich mich ganz in das Heilige Wollen meines süßen Jesus hin, und da ich das Bedürfnis empfand, mich auszuruhen, sagte ich bei mir: „Auch mein Schlaf ist in Deinem Willen, nichts anderes will ich, als die wahre Ruhe in den Armen Deines Wollens zu finden.”
Und Jesus: „Meine Tochter, breite deine Ruhe über alle Geschöpfe aus, wie einen Mantel, um sie zu bedecken, denn nur in Meinem Wollen gibt es die wahre Ruhe, und da dieser alles umhüllt, wirst du, indem du in Meinem Willen ausruhst, dich über alle ausbreiten, um allen die wahre Ruhe zu erflehen. Wie schön ist es, eines Unserer Geschöpfe in den Armen Unseres Willens ruhen zu sehen!

Doch um wahre Ruhe zu finden, ist es nötig, dass das Geschöpf in Unserem Wollen alle seine Akte auf den Weg schickt, seine Worte, seine Liebe, seine Wünsche, damit, da sie in Ihm ihren Platz einnehmen, sie so die Ruhe empfangen und Ich Mich in ihnen ausruhe. So geben alle Werke Ruhe, wenn sie sich vollenden, doch wenn sie nicht erfüllt sind, geben sie ständig einen Gedanken, damit sie die wahre Ruhe ruhelos machen.

Nun war die Vollendung des Werkes der Schöpfung, dass der Mensch in allem Unseren Willen vollbringe. Dieser sollte das Leben sein, die Speise, die Krone des Geschöpfes, und da Dieser es noch nicht ist, ist das Werk der Schöpfung nicht vollendet, und so kann weder Ich in ihm ausruhen, noch es in Mir. Das bereitet Mir stets Arbeit, und Ich ersehne das als Erfüllung und Ruhe; deshalb liebe Ich und will so sehr, dass die Art des Lebens in Meinem Wollen bekannt wird, noch werde Ich je sagen können, dass das Werk der Schöpfung und Erlösung vollendet ist, wenn nicht alle Akte des Geschöpfes sich nicht wie in einem Bett in Meinem Wollen ausbreiten, und Mir Ruhe zu geben. Und welche schöne Ruhe werde Ich ihm geben, wenn Ich es auf den Flügeln Unseres Willens zurückkehren sehe, mit dem Siegel der Vollendung der Schöpfung? Mein Schoß wird sein Bett sein. Deshalb gibt es kein Ding, das Ich gemacht habe und das nicht zum ersten Zweck hat, dass der Mensch von Meinem Wollen Besitz nimmt, und Ich von dem seinen.

In der Schöpfung war dies Mein erstes Ziel; in der Erlösung dasselbe: die eingesetzten Sakramente, die vielen Gnaden, die Ich Meinen Heiligen erwiesen habe, sind Samen gewesen, Mittel, um diesen Besitz Meines Wollens erreichbar zu machen. Deshalb: vernachlässige nichts von dem, was Ich in Meinem Willen wünsche, sei es beim Schreiben, sei es im Wort, sei es in den Werken. Allein daraus kannst du erkennen, dass das Leben in Meinem Wollen das Größte ist, das Wichtigste, was Mich am meisten interessiert: von den vielen Vorbereitungen, die Ihm  vorausgegangen sind.

Und willst du wissen, wo dieser Same Meines Wollens ausgestreut worden ist? In Meiner Menschheit, in Ihr keimte Er, wurde geboren und wuchs heran; so sieht man in Meinen Wunden, in Meinem Blut diesen Samen, der sich ins Geschöpf verpflanzen will, damit es von Meinem Willen Besitz ergreife, und Ich von dem seinen, und das Werk der Schöpfung zu dem Ursprung zurückkehre, von dem es ausgegangen ist, nicht nur allein durch Meine Menschheit, sondern auch durch das  Geschöpf selbst. Es werden wenige Geschöpfe sein, und sei es nur eines.

Und es war nicht nur eines, das sich Meinem Wollen entzog, Meine Pläne beschädigte, zerbrach, und den Zweck der Schöpfung zerstörte? Und so kann ein einziges sie schmücken und in ihrem Zweck verwirklichen.

Doch Meine Werke bleiben nie isoliert, denn Ich werde das Heer der Seelen haben, die in Meinem Wollen leben werden, und in ihnen werde Ich die wieder eingesetzte Schöpfung haben, ganz schön und kostbar, wie sie aus Meinen Händen hervorgegangen ist. Ansonsten hätte Ich nicht solches Interesse, diese Wissenschaft Meines Göttlichen Willens bekannt zu machen.”


Eintrag vom 26. April 1925

Der Göttliche Wille will Seinem Lauf folgen, um Sich bekannt zu machen, und es ist unmöglich, Ihn aufzuhalten.

Ich dachte an bestimmte Dinge über den Willen Gottes, die der gute Jesus mir gesagt hatte, und die sie gedruckt haben, und folglich Umlauf in den Händen derer sind, die sie lesen wollen. Ich fühlte solche Scham, dass es mir eine unbeschreibliche Pein bedeutete, und ich sagte: „Mein geliebtes Gut, wie konntest Du das zulassen? Unsere Geheimnisse, die ich aus Gehorsam und nur aus Liebe zu Dir niedergeschrieben habe, sind nun unter dem Blick der anderen, und wenn sie fortfahren, weitere Dinge zu veröffentlichen, werde ich vor Scham und Pein darüber  sterben. Und zu alledem, zum Lohn für mein hartes Opfer, hast Du mich so schmerzvoll verlassen! Ach, wenn Du bei mir gewesen wärest, hättest Du Mitleid mit meiner Pein gehabt und hättest mir die Kraft gegeben, so viel Scham und Pein zu ertragen!”

Doch, während ich das dachte, trat Jesus aus meinem Inneren heraus, und legte mir eine Hand auf die Stirn und die andere auf den Mund, als ob Er die vielen  betrübten Gedanken aufhalten wollte, die mir kamen, und sagte zu mir: „Still, still, gehe nicht weiter, es sind nicht deine Angelegenheiten, sondern Meine. Es ist Mein Wille, Der Seinen Weg machen will, um sich bekannt zu machen, und Mein Wille ist mehr als die Sonne, und um das Licht der Sonne verbergen zu wollen, bräuchte es zu viel, im Gegenteil, es ist ganz unmöglich: und wenn sie diese einerseits schützen, überwindet sie das Hindernis, das sie davorgesetzt haben, und auf den anderen Seiten entfliehend, geht sie mit Majestät ihren Weg, und hinterlässt jene verwirrt, die ihren Lauf hindern wollten, denn sie sahen sie in allen Teilen entfliehen, ohne sie fassen zu können.

Man kann ein Licht verbergen, doch die Sonne nie. So ist Mein Wille, mehr als die Sonne, und wenn du Ihn verbergen willst, wird dir das unmöglich sein. Sei deshalb still, Meine Tochter, und sieh zu, dass die ewige Sonne Meines Willens ihren Lauf macht, sei es mittels der Schriften, des Drucks, deiner Worte und deiner Umstände. Sorge dafür, dass Sie jede Hürde überwindet, allen Hindernissen entflieht, und wie strahlendes Licht die ganze Welt durchläuft. Ich ersehne es, Ich will es.

Außerdem, wie viel von den Wahrheiten Meines Willens ist herausgegeben worden? Man kann sagen, dass kaum die Atome Seines Lichtes veröffentlicht worden sind, und obwohl es nur Atome sind – wenn du wüsstest: wie viel Gutes sie tun! Was wird sein, wenn all die Wahrheiten vereinigt sein werden, die Ich dir von Meinem Willen enthüllt habe, die Fruchtbarkeit Seines Lichtes, die Güter, die Er enthält, die unendliche Ausbreitung der Verdienste, die sich vervielfältigen, und alles Übrige? Und wenn alles in einer Gesamtheit vereinigt sein wird und daraus nicht die Atome oder die aufgehende Sonne gebildet wird, sondern der volle Mittag, was wird sein? Welches Gut wird nicht diese ewige Sonne inmitten der Geschöpfe bilden? Und Ich und du, o wie glücklich werden wir sein bei dem Anblick Meines Willens, der gekannt, geliebt und ausgeführt wird! Deshalb: lasse Mich machen.

Jesus und Sein Wille sind untrennbar, und Sein Wille macht den, der sich von Ihm beherrschen lässt, untrennbar von Ihm.

Und dann ist es nicht wahr, dass Ich dich verlassen habe: wie – fühlst du Mich nicht in dir? Hörst du nicht das Echo Meines Gebetes in deinem Inneren, das alles und alle umarmt, ohne dass Mir jemand entflieht? Denn alle Dinge und alle Generationen sind wie ein einziger Punkt für Mich; und für alle bete Ich, liebe, bete Meinen Vater an, leiste Wiedergutmachung, und du, indem du das Echo Meines Gebetes bildest, du fühlst dich, als ob du alle und alles in die Faust nehmen würdest, und du wiederholst, was Ich tue. Bist vielleicht du es, die das tut, oder deine Fähigkeit? Ach, nein! Nein, Ich bin es, der Ich in dir bin: es ist Mein Wille, Der dich alles und alle wie in die Faust nehmen lässt und Der seinen Lauf in deiner Seele fortsetzt.

Und dann, willst du etwas außerhalb von Meinem Willen? Fürchtest du, dass Ich dich verlassen könnte? Weißt du nicht, dass das sicherste Zeichen, dass Ich in dir wohne, jenes ist, dass Mein Wille seinen Ehrenplatz hat, Der dich beherrscht und aus dir das macht, was Er will? Ich und Mein Wille sind untrennbar und machen untrennbar von Mir, wer sich von Ihm beherrschen lässt.”

Eintrag vom  28. Februar 1899 (Band 2)

Über den Glauben

Nun, während ich den Beichtvater sah, erinnerte ich mich, dass er mir gesagt hatte, dass ich über den Glauben schreiben soll, auf die Art, wie der Herr über diese Tugend zu mir gesprochen hatte. Als ich darüber nachdachte, zog mich der Herr in einem Augenblick so sehr an Sich, dass ich fühlte, dass ich außerhalb von mir war, in den Gewölben des Himmels, zusammen mit Jesus, und Er sagte mir diese genauen Worte: „Glaube ist Gott.“

Aber diese zwei Worte enthielten ein unermessliches Licht, so dass es unmöglich ist, sie zu erklären – aber ich werde tun, was ich kann. Im Wort „Glaube“ begriff ich, dass Glaube Gott selbst ist. Genauso, wie materielle Speisen dem Körper Leben geben, damit er nicht stirbt, gibt Glaube der Seele Leben – ohne Glauben ist die Seele tot. Glaube belebt, Glaube heiligt, Glaube vergeistigt den Menschen, und lässt ihn die Augen fest auf ein Höchstes Wesen gerichtet halten, solcherart, dass er nichts von den Dingen hier unten erfährt, und wenn er sie erfährt, dann erfährt er sie in Gott.

O, die Seligkeit einer Seele, die vom Glauben lebt! – ihr Flug ist stets zum Himmel. In allem, was ihr widerfährt, erblickt sie sich in Gott; und so erhebt der Glaube, gerade in Drangsalen, zu Gott und sie betrübt sich nicht; auf dieselbe Art, wenn Freude, Reichtümer und Annehmlichkeiten sie umgeben, erhebt der Glaube sie in Gott, und sie sagt sich: „O, wie viel zufriedener und reicher werde ich im Himmel sein!“ So fühlt sie sich durch irdische Dinge belästigt, sie verachtet sie, und zertritt sie unter ihren Füßen. Es scheint mir, dass es mit einer Seele, die vom Glauben lebt, so geschieht wie mit einer Person, die Millionen über Millionen von Münzen besaß, und auch ganze Königreiche, und jemand anderer will ihr einen Cent anbieten. Was würde sie sagen? Würde sie ihn nicht verschmähen? Würde sie ihn nicht in sein Gesicht werfen? Ich füge hinzu: und was, wenn dieser Cent ganz schmutzig wäre, wie die irdischen Dinge es sind? Mehr noch: was, wenn dieser Cent ihm nur geliehen würde? Diese Person würde sagen: „Ich erfreue mich und besitze unermessliche Reichtümer, und du wagst es, mir diesen elenden Cent anzubieten, so schmutzig, und nur für kurze Zeit?“ Ich glaube, sie würde rasch ihren Blick von ihm abwenden, und würde die Gabe nicht annehmen. So macht es die Seele, die vom Glauben lebt, in Anbetracht der irdischen Dinge.

Nun, gehen wir wieder zu dem Gedanken der Speisen zurück: durch das Aufnehmen von Speisen wird der Körper nicht nur erhalten, sondern nimmt an der Substanz der Speisen teil, welche sich in den Körper selbst umwandeln. Dasselbe für die Seele, die vom Glauben lebt: weil Glaube Gott Selbst ist, gelangt die Seele dazu, das Leben Gottes zu leben; und indem sie sich mit Gott ernährt, beginnt sie an der Substanz Gottes teilzunehmen; und durch die Teilnahme an Ihm gelangt sie dazu, Ihm ähnlich zu werden und in Gott selbst umgewandelt zu werden. Deshalb geschieht es an der Seele, die vom Glauben lebt, dass, wie Gott heilig ist, die Seele heilig ist; mächtiger Gott – mächtig die Seele; weiser, starker und gerechter Gott – weise, stark und gerecht die Seele; und so mit all den anderen Eigenschaften Gottes. Im ganzen wird die Seele ein kleiner Gott. O, wie gesegnet ist diese Seele auf Erden, um wie viel mehr wird sie im Himmel gesegnet sein!

Ich verstand auch, dass die Worte, die der Herr Seinen geliebten Seelen sagt – „Ich werde dich im Glauben mir anvermählen“ – nichts geringeres bedeuten als dass der Herr in dieser mystischen Vermählung die Seelen mit Seinen eigenen Tugenden ausstatten wird. Es scheint mir, dass es wie mit zwei Gemahlen geschieht: da sie ihren Besitz mit einander vereinigen, können die Habseligkeiten des einen nicht länger von jenen des anderen unterschieden werden, doch beide werden ihre Eigentümer. Wie auch immer, in unserem Fall ist die Seele arm – und alle Güter kommen vom Herrn, der sie an all Seinen Besitztümern teilhaben lässt.

Das Leben der Seele ist Gott – Glaube ist Gott, und die Seele, indem sie Glauben besitzt, wird alle ihre anderen Tugenden in sich aufpfropfen, auf die Art, dass der Glaube wie der König in ihrem Herzen ist, und die anderen Tugenden bleiben um ihn herum, als die Untertanen, die dem Glauben dienen. So sind, ohne Glauben, die Tugenden solche Tugenden, die kein Leben haben.

Mir scheint es, dass Gott dem Menschen den Glauben auf zweifache Weise vermittelt: die erste ist die heilige Taufe; die zweite ist, wenn der gebenedeite Gott, indem Er einen Teil Seiner Substanz in die Seele fallen lässt, ihr den Vorzug vermittelt, Wunder zu wirken, wie die Toten aufzuerwecken, die Kranken zu heilen, die Sonne anzuhalten, und solche Dinge. O, wenn die Welt Glauben hätte, sie würde sich in ein irdisches Paradies verwandeln!

O, wie hoch und erhaben ist der Flug der Seele, die sich im Glauben übt. Mir scheint, dass, indem sie sich im Glauben übt, die Seele wie diese kleinen scheuen Vögel handelt, die, aus Angst, von Jägern gefangen zu werden oder von einer anderen Schlinge, ihre Wohnung im Wipfel der Bäume errichten, oder an hohen Stellen. Dann, wenn sie gezwungen sind, Nahrung zu sich zu nehmen, steigen sie herunter, nehmen die Nahrung, und fliegen sofort in ihre Wohnung zurück. Und einige von ihnen, noch vorsichtiger, nehmen die Nahrung und verzehren sie nicht am Boden, sondern, um sicherer zu sein, tragen sie sie hinauf zum Wipfel der Bäume, und dort schlucken sie sie.

Auf dieselbe Weise ist die Seele, die vom Glauben lebt, so scheu mit den irdischen Dingen, dass sie, aus Angst, in eine Schlinge zu geraten, sie kaum so viel wie einen Blick auf sie wirft. Ihre Wohnung ist hoch oben – das ist, über allen Dingen der Erde, aber besonders in den Wunden Jesu Christi; und aus diesen höchst gesegneten Räumen stöhnt sie, weint, bittet und leidet zusammen mit ihrem Bräutigam Jesus über die Bedingungen und das Elend, in dem die Menschheit liegt. Während sie innerhalb dieser Höhlen der Wunden Jesu lebt, gibt ihr der Herr einen Teil Seiner Tugenden, und die Seele fühlt diese Tugenden in sich, als wären sie ihr eigen. Wie dem auch sei, sie erkennt, obwohl sie diese als ihr eigen sieht, ihr dieser Besitz gegeben worden ist, da sie vom Herrn übermittelt worden sind.

Mit ihr geschieht es wie mit einer Person, die ein großes Geschenk erhalten hat, das sie zuvor nicht hatte. Was tut sie? Sie nimmt sie und macht sich zu ihrem Eigentümer; wie auch immer, jedes Mal, wenn sie darauf blickt, sagt sie sich: „Das ist mein, aber es wurde mir gegeben von so und so.“ So tut es die Seele, die der Herr in Sich umwandelt, indem Er einen Teil Seines Göttlichen Seins aus Sich loslässt. Nun, gerade wie diese Seele die Sünde verabscheut, fühlt sie Mitleid für andere, und bittet für diese, welche sie den Weg zum Abgrund gehen sieht. Sie vereinigt sich mit Jesus Christus, und bietet sich als Opfer an, um die Göttliche Gerechtigkeit zu besänftigen, und die Geschöpfe, die Züchtigungen verdient haben, zu schonen. Und wenn das Opfer ihres Lebens notwendig wäre – o wie gerne würde sie es geben, für die Rettung nur einer einzigen Seele!


Eintrag vom 18. September 1924 (Band 17)

Der Unterschied zwischen dem Leben im Willen Gottes und dem Tun des Willens Gottes.

Um zu begreifen, was das Leben im Göttlichen Willen sagen will, muss man sich zum größten aller Opfer disponieren, das darin besteht, dem eigenen Willen kein Leben zu geben, auch in den heiligen Dingen.

Ich war besorgt über das, was über das Leben im Göttlichen Wollen geschrieben steht, und bat Jesus, dass Er mir mehr Licht geben möge, um mich besser erklären zu können, damit ich denen, die verpflichtet sind, dies zu tun -  dieses gebenedeite Leben im Göttlichen Willen – besser erklären kann, und mein süßer Jesus sagte zu mir:

„Meine Tochter, sie wollen nicht verstehen. Das Leben in Meinem Willen bedeutet: herrschen, das Tun Meines Willens bedeutet, in Meiner Ordnung zu bleiben.

Das erste ist, zu besitzen, das zweite ist, meine Befehle zu empfangen und sie zu befolgen. Das Leben in Meinem Wollen bedeutet, sich Meinen Willen wie eine eigene Sache zu eigen zu machen, und in Ihm zu verfügen. Das Tun Meines Willens bedeutet, ihn in Betracht zu ziehen als Willen Gottes, nicht wie die eigene Sache, noch kann man in Ihm verfügen, wie man will.

Das Leben in Meinem Willen ist das Leben mit einem einzigen Willen, welcher der Wille Gottes ist, und da dieser, da Er ein ganz heiliger Wille ist, ganz rein, ganz Friede, und nur ein einziger Wille ist, der herrscht, hat Er keine Widersprüche, alles ist Friede. Die menschlichen Leidenschaften zittern vor diesem Höchsten Willen, und würden gerne vor Ihm fliehen, noch wagen sie es, sich zu bewegen, noch sich entgegenzusetzen, da sie sehen, dass vor diesem Heiligen Willen Himmel und Erde erzittern.

Der erste Schritt des Lebens im Göttlichen Wollen, was tut er? Die göttliche Ordnung auf den Grund der Seele zu werfen, sie von allem entleeren, was menschlich ist, von Neigungen, von Leidenschaften, von Anhänglichkeiten und anderem. Das Tun Meines Willens hingegen ist das Leben mit zwei Willen, und wenn Ich Anweisungen gebe, den Meinigen auszuführen, fühlt man das Gewicht seines eigenen Willens, der Widersprüche verursacht. Und obwohl man den Befehlen Meines Willens mit Treue folgt, fühlt man die Last der rebellischen Natur, seine Leidenschaften und Neigungen. Wie viele Heilige, obwohl sie zur höchsten Vollkommenheit gelangt sind, fühlen diesen ihren Willen, der Krieg gegen sie führt, der sie unterdrückt, und viele sind gezwungen, zu rufen: Wer befreit mich aus diesem Leib des Todes? Das bedeutet: aus diesem meinen Willen, der dem Guten, das ich tun will, den Tod geben will?”

Das Leben in Meinem Willen ist das Leben als Sohn, das Tun Meines Willens ist das Leben als Diener. Im ersten Zustand gehört das, was dem Vater gehört, auch dem Sohn, und oft bringen die Diener größere Opfer als die Kinder. Sie müssen sich schwereren und demütigeren Diensten aussetzen, der Kälte, der Hitze, den Fußmärschen. Tatsächlich, was haben nicht Meine Heiligen getan, um die Befehle Meines Willens auszuführen? Der Sohn jedoch bleibt bei seinem Vater, sorgt für ihn, erfreut ihn mit seinen Küssen und mit seinen Zärtlichkeiten, befiehlt den Dienern, als ob sein Vater befehlen würde. Wenn er ausgeht, dann nicht zu Fuß, sondern er reist in der Kutsche. Und wenn der Sohn alles besitzt, was dem Vater gehört, wird den Dienern nichts anderes gegeben als der Sold für die Arbeit, die sie getan haben, und sie bleiben frei, zu dienen oder ihrem Herrn nicht zu dienen, und wenn sie nicht dienen, haben sie kein Recht mehr, eine weitere Entlohnung zu empfangen. Zwischen Vater und Sohn kann jedoch niemand diese Rechte wegnehmen: dass der Sohn die Güter des Vaters besitzt. Kein Gesetz, weder himmlisches noch irdisches, kann diese Rechte wegnehmen, noch die Kindschaft zwischen Vater und Sohn zu lösen.

Meine Tochter, das Leben in Meinem Willen ist das Leben, das dem Leben der Seligen im Himmel am nächsten kommt, und es ist so weit entfernt von dem, der Meinen Willen tut und treu unter Meiner Ordnung bleibt, wie der Himmel von der Erde entfernt ist, und so wie die Entfernung zwischen Sohn und Diener ist, zwischen König und Untergebenem. Außerdem, dies ist eine Gabe, die Ich in diesem so traurigen Zeiten machen will: dass sie nicht nur Meinen Willen tun, sondern Ihn besitzen. Bin Ich vielleicht nicht frei, zu geben, was Ich will, wann Ich will, und wem Ich will? Ist ein Herr nicht frei, zu seinem Diener zu sagen: „Lebe in Meinem Haus, iss, nimm, befehle wie ein anderer Ich Selbst?” Und damit niemand ihn hindern kann, seine Güter zu besitzen, legitimiert er diesen Diener als Sohn und gibt ihm die Besitzrechte.  Wenn das ein Reicher tun kann, kann noch viel mehr Ich es.

Dieses Leben in Meinem Wollen ist die größte Gabe, die Ich den Geschöpfen geben will, Meine Güte will sich stets immer mehr in Liebe zu den Geschöpfen ausgießen, und da Ich ihnen alles gegeben habe, und nichts mehr zu geben habe, um geliebt zu werden, will Ich Meinen Willen geben, damit sie, indem sie Ihn besitzen, dieses große Gut lieben, das sie besitzen.

Wundere dich nicht, wenn du siehst, dass sie nicht begreifen. Um zu verstehen, müssten sie sich zum größten der Opfer disponieren: dass sie ihrem eigenen Willen kein Leben geben, auch in den heiligen Dingen. Dann würden sie den Besitz des Meinigen fühlen und mit der Hand berühren, was es bedeutet, in Meinem Wollen zu leben. Du jedoch sei aufmerksam, und lasse dich nicht beunruhigen durch die Schwierigkeiten, die sie bereiten, und Ich werde Mir nach und nach den Weg bahnen, um das Leben in Meinem Willen verständlich zu machen.”




Tägliche Lesungen aus den Schriften Luisas


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